Erinnerungsarbeit

Vergangenheit bewahren, Verantwortung leben

Erinnerungsarbeit ist mehr als ein Blick zurück – sie bedeutet, aus der Geschichte zu lernen und Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen. Als tief im Ruhrgebiet verwurzelter Traditionsverein sieht sich der FC Schalke 04 in besonderer Pflicht, an Menschen zu erinnern, die ausgegrenzt, verfolgt oder zum Schweigen gebracht wurden.

Indem der Club die Geschichten verfolgter Vereinsmitglieder hör- und sichtbar macht, bewahrt er sie vor dem Vergessen und stärkt gleichzeitig die Werte, die das Schalker Selbstverständnis prägen: Respekt, Vielfalt und Menschlichkeit. Jedes Projekt zur Aufarbeitung der Vergangenheit, jede Gedenktafel, jede Bildungsfahrt und jede Auszeichnung gründet auf dieser Überzeugung – und erinnert daran, dass ein starker Verein seine Vergangenheit annimmt, um eine gerechte Zukunft aktiv mitzugestalten.

Um die historische Arbeit fachlich abzusichern, arbeitet der FC Schalke 04 eng mit dem Institut für Stadtgeschichte Gelsenkirchen (ISG) zusammen. Gemeinsam entstehen Bildungsformate zum Thema Antisemitismus. Ebenso kooperiert der Verein kontinuierlich mit der Jüdischen Gemeinde Gelsenkirchen, um Besichtigungen und Zeitzeugengespräche zu organisieren und Biografien zu erarbeiten.

Ein zentrales Ergebnis der gemeinsamen Forschung ist das Buch „Zwischen Blau und Weiß liegt Grau: Der FC Schalke 04 in der Zeit des Nationalsozialismus“ von Stefan Goch. Die Studie analysiert anhand aller verfügbaren Quellen die Verflechtungen des Vereins mit dem Nationalsozialismus und liefert so eine fundierte Grundlage für die weitere Erinnerungs- und Bildungsarbeit.